Der Elektroauto Boom ist derzeit ungebrochen. Ein Blick auf das Straßenbild und auf Statistiken zeigt, dass der Markt derzeit von Tesla dominiert wird – vor allem auch aufgrund der derzeit günstigen Preise.
Neben dem KNX Smarthomebereich ist unser zweites großes Steckenpferd die Errichtung von Ladestationen im privaten und KMU Bereich.
Unsere Kundengespräch haben uns gezeigt, dass viele Kunden aufgrund der Installationskosten überrascht sind. Das Denken, dass ein Starkstromanschluss im Carport ausreicht um das E-Auto zu laden ist leider oft falsch, da bei einer Wallbox-Installation auch die elektrotechnische Vorschriften betrachtet werde müssen. Kabel ist nicht gleich Kabel. 😊
Ein Beispiel zur Erklärung: Hat man beim Parkplatz einen Kabel mit 5×2,5 mm2 liegen und eine Leitungslänge von mehr als 20m ist darf man damit max. nur 11KW laden und nicht 22KW (was eine schneller Ladungsgeschwindigkeit bedeutet)
Zu beachten ist auch, dass für die Installation der Stromtankstelle, einbauten im Verteilerkasten vorgenommen werden müssen: Angefangen beim Überspannungsschutz, Leitungsschutzschalter und einen Fehlerstromschutzschalter Type „B“. Die Industrie hat aber noch andere FI-Schutzschalter Typen im Angebot, welche speziell für den Wallbox Einsatz konzipiert wurden.
Erfahrungsgemäß bewegt man sich bei der Installation einer Wallbox zwischen 3-4TEUR. Die durchschnittlichen Leitungslänge liegt bei 25-30m, um mit 11KW zu laden wird ein Kabel-Leitungsquerschnitt von 4mm2 benötigt. Denkt man weiter in die Zukunft und möchte mit 22KW laden, liegt der Kabelquerschnitt bei mindestens 6mm2. Zu beachten ist auch, dass wenn bei der Installation der Tankstelle, vorhandene Brandabschottungen geöffnet werden, diese auch wieder vorschriftsgemäß mit einer zugelassenen Masse verschlossen werden müssen.
Nach Abschluss der Installation muss ein E-Befund für Wallboxen ausgestellt werden, welcher jährlich gemäß R10 überprüft werden muss.
Bevor man eine Wallbox errichtet benötig man auch die Errichtungserlaubnis vom Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU). Das EVU kann, situationsabhängig, pro KW Ladeleistung eine sogenannte Netzbereitstellungsgebühr verlangen. Derzeit wird bei Installationen von bis zu 11KW keine Gebühr verrechnet, aber dies kann sich jederzeit ändern.
Bei Wohnhäusern wird das Einverständnis der Miteigentümer oder der Hausverwaltung benötigt, jedoch ist dank der neuen Regulierung des Wohnungseigentumsgesetzes, die Installation eine Wallbox im Eigentumshaus vereinfacht worden.
Bewohner eines smart Homes haben auch die Möglichkeit die Stromtankstelle ins smart Home eizubinden. Beim Nutzen einer PV kann beispielsweise der überschüssig produzierte Strom für das Laden des E-Cars verwendet werden. ISE hat beispielsweise mit dem E-Charge II ein Gerät herausgebracht, welcher mit seinen angebotenen Kommunikationsobjekten, die Möglichkeit einer einfachen Anbindung an die KNX Installation, eines intelligenten Lastenmanagements, sowie der Einbindung in die Visualisierung bietet.
Mein Tipp an alles die eine Stromtankstelle installieren möchten: Studieren und vergleichen Sie die Angebote und hinterfragen Sie die Bestandteile, bei günstigeren Mitbewerbern. Oft sind viele Punkte im Angebot nicht enthalten:
- Gleicher Kabelquerschnitt
- E-Befund
- Brandabschotte
- Überspannungsschutz
- Meldung beim EVU
Ein seriöser Elektrotechniker wird nach tatsächlichen Aufwand abrechnen und der Kostenvoranschlag sollte sich mit der Rechnung spiegeln und nur geringe Abweichungen aufzeigen.
Wir beraten Sie gerne